Der Mond hat viele Krater, weil seine Oberfläche seit Milliarden Jahren von Asteroiden und Kometen getroffen wird. Ohne schützende Atmosphäre und ohne aktiven Erosionskreislauf bleiben Einschlagspuren dauerhaft sichtbar.
Wieso hat der Mond Krater? Ursachen und Fakten
Die Mondoberfläche zeigt unzählige Krater, weil der Mond keine dichte Atmosphäre besitzt, die ankommende Brocken abbremsen oder verglühen lassen würde. Trifft ein Meteoroid, Asteroid oder Komet mit hoher Geschwindigkeit auf den Regolith, entsteht eine Explosionsmulde mit ausgeworfenem Material, einem Randwall und manchmal hellen Strahlen. Da auf dem Mond weder fließendes Wasser noch Wind vorhanden ist, fehlen die Prozesse, die auf der Erde Krater rasch abtragen. Außerdem gibt es nur sehr geringe tektonische Aktivität. Dadurch bleiben Krater über geologische Zeiträume nahezu unverändert erhalten und erzählen die Kollisionsgeschichte des inneren Sonnensystems.
Ein typischer Einschlag verläuft in Sekundenbruchteilen. Die Bewegungsenergie des Impaktors verwandelt sich in Hitze und Druck, Gestein schmilzt oder verdampft, und Auswurfdecke sowie Sekundärkrater entstehen. Große Becken wie Imbrium zeigen ringförmige Strukturen und wurden später teilweise von Lava überflutet, was die Böden glättete und dunkle Mare schuf. Kleinere Krater überlagern größere und bilden ein dichtes Altersmuster. Mit der Zählung überdeckender Krater schätzen Forschende das Alter von Flächen. Jüngere Krater wirken scharfkantig und besitzen helle Strahlensysteme, ältere erscheinen abgerundet und dunkler, weil Mikrometeoriten den Regolith stetig umarbeiten.
Wesentliche Details zu Mondkratern
- Die fehlende Atmosphäre verhindert Bremsung und Schutz, daher erreichen mehr Impaktoren die Oberfläche.
- Impakte erzeugen Stoßwellen, die Material schmelzen, auswerfen und Randwälle formen.
- Ohne Wind, Wasser und starke Plattentektonik bleiben Krater sehr lange erhalten.
- Strahlensysteme kennzeichnen junge Krater mit frischer Auswurfdecke.
- Kraterzählungen dienen als Methode zur Altersbestimmung von Lavaebenen und Hochländern.
Vorteile von Mondkratern
- Liefern ein Archiv der Einschlagshistorie des Sonnensystems
- Ermöglichen Altersabschätzungen durch Kraterstatistiken
- Freilegen tieferes Gestein und Eisvorkommen für Forschung
- Dienen als Landmarken für Navigation und Kartierung
Nachteile von Mondkratern
- Erschweren Landungen und Roverrouten durch unebenes Gelände
- Können Staubwolken erzeugen, die Technik beeinträchtigen
- Verdecken durch Überlagerung ältere geologische Strukturen
- Erhöhen Risiken durch sekundäre Trümmer beim Einschlag
Häufige Verwechslungen und nahe Konzepte
Krater entstehen vor allem durch Impakte, nicht durch Vulkane auf dem heutigen Mond. Vulkandome und Rillen unterscheiden sich in Form und Entstehung. Auch Mare sind keine Meere, sondern basaltische Lavaflächen. Ähnliche Begriffe kurz abgegrenzt:
- Vulkanischer Krater: Öffnung über Magmakammern, auf dem Mond selten und anders geformt.
- Caldera: Große Einbruchmulde nach Entleerung von Magma, nicht durch Einschlag erzeugt.
- Mare: Dunkle Basaltflächen, oft in alten Einschlagbecken erstarrt, keine Wasserflächen.
FAQ zu: Wieso hat der Mond Krater?
- Wieso bleiben Mondkrater so lange erhalten?
- Weil Wind, Wasser und starke Plattentektonik fehlen, die auf der Erde Krater abtragen.
- Wieso hat die Erde weniger sichtbare Krater?
- Atmosphäre, Wetter, Ozeane und Plattentektonik löschen Krater mit der Zeit.
- Wieso haben manche Krater helle Strahlen?
- Frischer Auswurf bildet helle Strahlensysteme, die mit der Zeit nachdunkeln.
- Wieso sind Mare dunkler als Hochländer?
- Basaltische Laven sind dunkler als anorthositisches Hochlandgestein.
- Wieso nutzt man Krater zur Altersdatierung?
- Mehr Krater pro Fläche deuten auf höhere Alter hin, da länger Impakte einwirkten.
- Wieso gibt es Doppelkrater?
- Entstehen durch zerbrochene Impaktoren oder durch sekundäre Einschläge.
- Wieso sind manche Krater überflutet?
- Spätere Lavaströme füllten Becken und glätteten die Böden zu dunklen Ebenen.
Nützliche Quellen
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt: Der Mond
Max-Planck-Gesellschaft: Alter Mond mit junger Kruste
GEO: Gewaltiger Einschlag: Wie zehn Minuten den Südpol des Mondes veränderten
